Erfurt, Krämerbrücke - Dachsanierung und Instandsetzung der obersten Geschossdecke

Eines der Erfurter Wahrzeichen - die historisch bedeutsame Krämerbrücke - wird überwiegend von der KoWo verwaltet. Sie vermietet die Wohnungen und Ladenlokale, kümmert sich um die Belange der Bewohner und Gewerbetreibenden rund um die Immobilien- um das Wohnen und Arbeiten auf der Krämerbrücke. Darüber hinaus ist die KoWo Eigentümer des Hauses 20/21.

Dass ein Bauwerk aus dem 14 Jahrhundert von solch hohem historischen Rang eine besondere Herausforderung darstellt, dürfte jedem klar sein - Die Brücke ist mit Häusern auf beiden Seiten bebaut. Dicht an dicht drängen sich Fachwerkfassaden, Dächer unterschiedlicher Höhen mit und ohne Gauben und nicht selten ohne gerade Linien. Was das besondere Flair der Brücke ausmacht, ist bei Bau- und lnstandhaltungsarbeiten eher schwierig zu handhaben. Die KoWo ist nicht nur für Vermietung und Verwaltung der Häuser, sondern auch für deren technische Unterhaltung, für den Brandschutz und die Sanierung der Fassaden verantwortlich.

Das KoWo-eigene Haus Nummer 20/21 ist eines der ältesten auf der Brücke und datiert aus dem 14. Jahrhundert. In diesem Jahr wurde sein Dach grundhaft saniert. Die Holzkonstruktion war defekt und die oberste Geschossdecke wies Schaden auf. Der Denkmalschutz, unter dem alle Hauser der Krämerbrücke stehen, hatte bei der Baumaßnahme oberste Priorität.

Bei der Instandsetzung galt es, vielen Besonderheiten Beachtung zu schenken. Alle relevanten Behörden waren involviert, um die sensible Sanierung zum Erfolg zu führen. Die geringe Straßenbreite auf der Krämerbrücke erforderte ein Gerüst zum Schutz der Fußgänger, zeitweise wurde ein Kran auf der Rathausbrücke positioniert.

Nur in der Sanierung historischer Gebäude erfahrene Firmen mit Spezialkenntnissen im Holzbau und der Dacheindeckung durften sich um den Auftrag bewerben. Und das aus gutem Grund, denn die Dachziegel, die aus der Errichtungszeit stammen und noch verwendbar waren, sollten in den neuen Dachbelag integriert werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Handstrich-Biberschwänze, die in Manufakturen hergestellt wurden. Dass sie die Jahrhunderte überdauerten, ist nur mit großer Handwerkskunst zu erklären. Die alten Ziegel haben andere Maße als heute produzierte.

Um dennoch eine dichte und optisch homogene Dacheindeckung herstellen zu können, mussten dazu passende Ziegel für das Haus gefunden werden, nicht nur in der Form, auch in der Farbe. Die Auswahl wurde unter Beteiligung der Denkmalschutzbehörde getroffen.

Rund ein Drittel der der Rathausbrücke zugewandten Dachseite wurde mit den historischen Ziegeln belegt. Von dort aus sind sie besser zu sehen, weil der Betrachter einen größeren Abstand zum Dach einnehmen kann. Der Dachfirst musste vermörtelt werden - auch das ist der historischen Bauweise nachempfunden. Die Schornsteinköpfe wurden neu verfugt, um die Ansicht unverändert zu lassen, genutzt werden die Schornsteine schon lange nicht mehr.

Nach der Öffnung des Dachstuhles wurden auch Schäden in der obersten Geschossdecke sichtbar. Diese wurden umfassend behoben.

Textquelle: KoWo – Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt

 

Unsere Leistungen im Überblick

  • Rückbau Dachhaut
  • Sanierung der Konstruktionshölzer im Dachstuhl
  • Herstellung traditionellen Holzverbindungen
  • teilweiser Rückbau der Geschossdecke
  • statische Ertüchtigung
  • denkmalgerechte Sanierung der obersten Geschossdecke
  • Dacheindeckung mit Integrierung von historischen Handstrich-Biberschwänzen aus Originalbestand