Schloss Tettnang - Vierjährige Dachsanierung am schönsten Schloss Oberschwabens

Eine dieser Geschichten ist die Historie des Neuen Schlosses Tettnang. Initiator der dreigeschossigen Vierflügelanlage, die nach Meinung von Wikipedia zu den schönsten Schlössern Oberschwabens gehört, war Graf Anton III. von Montfort (1670–1733). Die bis auf das 12. Jahrhundert zurückgehenden Grafen von Montfort waren bis 1779 das bedeutendste Hochadelsgeschlecht der Bodenseeregion. Weil das Alte Schloss (und heutige Rathaus) von Tettnang den Ansprüchen Graf Antons nicht mehr entsprach, wurde der Baumeister und Benediktinermönch Christoph Gessinger mit der Planung eines repräsentativen Baus an einer Stelle beauftragt, wo noch die Trümmer einer 1633 abgebrannten romanischen Burg standen. Gessinger entwarf eine in schnörkelloser Strenge von mächtigen Pilastern geordnete, renaissancehaft wirkende Fassade, die von diagonal gestellten Ecktürmen mit Treppenhäusern flankiert wird.
1810 fiel Tettnang an das neu geschaffene Königreich Württemberg und später an das Land Baden-Württemberg. Das Schloss diente einige Zeit als Lazarett und beherbergte dann die unterschiedlichsten Dienststellen und deren Bedienstete. 1954 begann Baden-Württemberg nicht nur mit der Restaurierung des heruntergekommenen Bauwerks sondern sogar mit dessen Vollendung nach vorhandenen Plänen.

 

Unsere Leistungen

2011 wurde mit dem ersten Abschnitt eines weiteren großen Sanierungsprogramms begonnen, in das unsere Firma während der Jahre 2013 bis 2016 mit mehreren Gewerken umfangreich einbezogen war. Hier sei der reine Umfang der wichtigsten Leistungen genannt:

  • über 4.000 m² Bearbeitung der Dachfläche mit Abbruch und Neueindeckung der Satteldächer, Mansarddächer, Zeltdächer einschl. eingebundener Kehlen mit Biberschwanzdoppeldeckung
  • ca. 70 m³ Austausch bzw. Sanierung der Dachkonstruktionshölzer
  • ca. 2.500 m² Abbruch und Neuerstellung des Dielenbodens mit Dämmung der Decken
  • ca. 35 m³ Abbruch und Neuergänzung des historisches Mauerwerks entlang der Traufen
  • teilweise Dekontaminationsarbeiten durch den Einsatz schadstoffbelasteter KMF-Dämmung

Selbst für unsere an hohe Ansprüche gewöhnten Dachdecker stellte das Schlossdach von Tettnang eine Herausforderung dar. Speziell nach Bestandsmustern angefertigte handgestrichene(!) Biberschwänze wiesen keine einheitliche Breite auf, waren teilweise leicht gekrümmt oder verdreht und mussten aufwändig verschraubt bzw. verklammert werden.