Moderne Installation auf historischen Mauern - Das Erlebnisportal Weimar

Das Rote Schloss wurde 1574 als Witwensitz für Herzogin Dorothea Susanne von Sachsen-Weimar errichtet.

Der langgestreckte dreigeschossige Renaissancebau aufgelockert mit Erkern, Lisenen und volutengeschmückten Zwerchhausgiebeln sowie einem Innenhof mit Treppenturm dienten den Angehörigen der fürstlichen Familie als Wohnsitz. Auch Johann Sebastian Bach und Goethe zählten kurzfristig zu den Bewohnern. Später diente der Baukörper als Verwaltungsbau für Hofmarschallamt, Justizverwaltung, Landesdirektion und die Fürstliche Zeichenschule. Die heutige Nutzung beinhaltet eine Forschungsbibliothek und dass Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.

Die Torbögen des klassizistischen Architekten Clemens Coudray an den Holzställen des Roten Schlosses sowie das Borkenhäuschen im Ilmpark von Johann Wolfgang von Goethe waren von jeher als Installation geplant.

Die Berliner Architektin Helga Blocksdorf hat nun den Coudray’schen Bögen eine zeitgenössische Installation in Form eines Massivholzpavillons mit Aussichtsplattform sowie einer Verkleidung aus Birkenrinde hinzugefügt. Rund 200 Quadratmeter Fassadenfläche wurden mit dem Naturstoff bekleidet. Die Konstruktion der Wände und das Pultdach bestehen aus etwa 20 Zentimeter breitem Kreuzlagenholz, wobei das Dach als Holzlamellensystem ausgebildet ist und die Dachhaut mit einer Metalldeckung abschließt.

Mit dem „Aussichtstor“ auf der bestehenden Mauer von Coudray, dass durch eine Freitreppe erschlossen wird, gewann Sie den Wettbewerb der Klassik-Stiftung Weimar für ein Kulturportal. Der Baukörper füllt die Lücke zwischen den Torhäusern an der zum Park gewandten Coudraymauer aus Rotem Schloss, Gelbem Schloss und der Neuer Wache.

Besucher können durch eine Freitreppe im Innenhof die Aussichtsplattform erklimmen und den Blick über den Ilmpark schweifen lassen. In einer interaktiven Rauminstallation haben Sie die Möglichkeit Thüringer Geschichte zu entdecken und Neu zu erleben.

 

Unsere Leistungen

Bestand in der Erstellung des oberen Bauwerksabschlusses in Form einer vorpatinierten Doppelstehfalzdeckung aus Titanzink. Passend zur vorbewitterten Dachaufsicht wurden auch sämtliche Spenglerarbeiten, wie die Dachentwässerung, Bauwerkswandanschlüsse mit passendem Zierrat ausgeführt. Dies wurde jeweils durch eine detaillierte Werks- und Montageplanung untermauert.
Eine Besonderheit stellt hier die Forderung des Bauherrn nach Wiederverwendbarkeit dar. Die provisorische Nutzung über 5 Jahre mit geplanten Ab- und Wiederaufbau an einem anderen Ort und für weitere Ausstellungszwecke, welche durch wiederverwendbare Verbindungsmittel erreicht werden sollte flossen in unsere Dachdetailplanung mit ein.

Des Weiteren führten wir Spezialbauleistungen im Geländeaußenbereich durch, welche das Versetzen von historischen Pflasterflächen, Sitzblöcken und den Rückbau sowie das Einlagern einer Pergola aus Stahl beinhalteten.